Trost finden

Was spendet uns Trost in Zeiten, in denen die Decke über unserem Kopf immer näher zu kommen scheint? Und was ist wichtig und baut uns auf, wenn Ängste fast die Luft zum atmen nehmen? Wer schwer erkrankt oder einen geliebten Menschen verliert, braucht Trost. Wer panisch im Angesicht einer befürchteten Zukunft erstarrt, braucht ebenso Trost und Zuwendung.

Worin findest du Trost? Und was macht dieser für dich aus? Findest du Trost in Musik, im Angeln, im Lesen guter Bücher oder der warmen Begegnung mit lieben Menschen? Trost scheint ein Urbedürfnis von uns allen zu sein.

Meine Quellen des Trostes

Ich z.B. finde Trost in buddhistischer Meditation und Lektüre, im Gespräch und Kontakt zu meinen Lieben, aber auch in den Verrichtungen einfacher Dinge des Alltags, wie im Kochen für mich und andere. Auch ein Spaziergang durch den Wald oder Musik kann mich umarmen und trösten. Manchmal kann es dann erlösend sein, weinen zu können. Oftmals sind es auch Dinge oder Aktivitäten, die mich an wohlige, vergangene Erfahrungen erinnern. Die Erinnerung verbindet sich mit diesen damaligen Momenten und  Personen. Das hat etwas Tröstliches für mich.

Wie ist es bei dir?

Trost finden nach einer Niederlage

Verluste und Niederlagen sind schmerzhaft. Wie kann man sich von ihnen erholen? Es tut weh die Erfahrung zu machen, das man vielleicht sein Bestes gegeben hat und es nicht genug war oder nicht angenommen wurde. Aber da stellt sich die Frage: War es wirklich mein Bestes? Und daran hängt sich, wie ich meine, direkt die nächste Frage: War dieses Beste selbstlos oder was waren meine Motive?

Ich denke, man kann sein Bestes geben und dabei trotzdem Fehler machen. Es dauert meist ein bisschen, diese zu erkennen und sich diesen Fehlern ehrlich zu stellen. Und oft können sehr gute Freunde, aufrichtige und mutige Menschen um einen her helfen, den Blick auf blinde Punkte zu eröffnen. Menschen, die mit einem ihre Wahrnehmung dieses „Besten“ teilen. Wir brauchen diese Gefährten und Vertrauenspersonen, die uns ihre Solidarität anbieten, es gemeinsam anzuschauen und durchzustehen. Allein kann es selbstverständlich auch geschafft werden, aber vielleicht ist es doch sehr viel schwieriger.

Wo suchen und finden wir Trost?

Unsere Wege zum Trost mögen ähnlich oder auch mal andere sein, aber in unserer Suche nach ihm sind wir uns gleich. In harten Zeiten benötigen wir Zuspruch und Wärme. Manchmal liegt Trost einzig  darin, dass eine Person uns zuhört, da bleibt, egal was wir sagen, oder einen Menschen, der bereit ist mit uns zu schweigen. Denn manches wiegt so sehr und ist so schwer nachvollziehbar in seiner Wucht, dass uns die Worte fehlen. Gerade wenn ich jemandem gegenübersitze, dessen schweres Schicksal ich (noch) nicht teile, wie im Hospiz, bleibt mir nur demütig zu lauschen, zu schweigen, vielleicht die Hand zu halten.

Der Trauer Worte geben und Trost finden

Manchmal ist es auch hilfreich, dem Wesen einer Trauer durch Worte einen Sinn zu geben, über die Erfahrung also zu sprechen und aus einer Außenperspektive etwas beizutragen. Dies kann der Leidende oder Trauernde zu sich nehmen oder auch zurückweisen. Er kann es in sich bewegen, sich bewegen lassen, oder entscheiden, dass es ihm, oder ihr, nicht passend erscheint. Wie eine körperliche Umarmung, die dankbar und demütig zugelassen werden kann, aber auch als zu viel oder gar als übergriffig empfunden und abgelehnt werden darf.

Trost ist eine religiöse oder spirituelle Idee

Diese Idee scheint uns immer mehr abhanden zu kommen. Und doch: In der Krise, wie der Pandemie, der Befürchtung Rechnungen nicht mehr zahlen zu können und unterzugehen oder der Angst vor Krieg, suchen wir Zuspruch in unterschiedlichen Quellen. Mancher von uns sucht im Internet nach Musikern, andere in Büchern nach Schriftstellerinnen, die tröstende Angebote machen. Dies zeigt mir, wie sehr wir die Sehnsucht nach Trost teilen.

Auch Geschichten aus der Vergangenheit spenden uns Trost, wie manchem die Psalmen, anderen eher Quellen außereuropäischer Kulturen wie der muslimische Glauben oder die buddhistische Ethik.  Manchmal kann ich Menschen mit einem echten Glauben um diesen fast beneiden. Ich ahne seine trostspendende Kraft. Diesen Glauben mit jemandem zu teilen, stelle ich mir wie eine tragende Energie vor. Diese religiöse Erfahrung teile ich nicht mit ihnen. Ich erlebe eher Trost aus der Empfindung der menschlichen Verbundenheit und Gemeinschaft.

Trost im modernen Leben

Ein Narrativ des modernen Lebens besagt, dass wir abgeschnitten sind, dass wir in der Gegenwart feststecken. Das glaube ich nicht. Ich glaube auch nicht, dass wir so säkular sind, wie wir denken. Auch als Ungläubige möchte ich religiöse und spirituelle Texte lesen und mich mit anderen über sie austauschen. Ich muss nicht an diese Inhalte glauben. Wichtig ist für mich, dass sie mich inspirieren und vielleicht zu einem tieferen Austausch mit meinen Mitmenschen führen.

Hierfür sollten uns alle Quellen, auch religiöse und spirituelle, innerlich offen stehen. Ist es nicht dumm, sich über diese zu erheben? Über Texte wie die Bibel, die über Jahrtausende bis heute Menschen inspiriert, oder Schriften Mohammeds, des Buddha und anderer?

Trösten ist etwas vom Schwierigsten

Wenn jemand vor uns steht, der seine Schwester oder die ihr Kind verloren hat, gibt es nichts, was wir sagen könnten. Alles, was man tun kann, ist bei den Menschen zu sitzen. Trost stellt trotz unserer Sprachlosigkeit die tiefste Art der Verbundenheit für mich dar, die wir miteinander eingehen können. Wir können nichts anderes tun, als durch unsere physische Anwesenheit, oder auch online durch unser aktives Zuhören, Trost zu vermitteln.

Manchmal können wir keinen wahren Trost spenden, weil man manchem Leid keinen Sinn verleihen kann. Wer ein Kind verliert, kann sicher bestätigen, dass man diesem Verlust keinen Sinn verleihen kann. Oder? Selbst als Gläubiger kann man vielleicht nicht verstehen, warum uns Gott so etwas antun sollte. Hier trifft Trost auf ein Leiden, das so schwer zu verstehen ist, dass man ihm nur mit Respekt und Demut begegnen kann.

Untröstlich sein

Manchmal scheint es so, dass nur die Zeit heilen kann. Jede, die schon einmal tiefes Leid erfahren hat, weiß, dass nur die Zeit auf eine geheimnisvolle Weise heilt. So ist Trost ein bewusster Prozess des Nachdenkens und der Sinnsuche, aber gleichzeitig auch ein zutiefst unbewusstes Geschehen.

Als meine Eltern beide innerhalb eines Jahres starben, und ich bis zuletzt keinen echten Kontakt mehr zu meinem Vater aufbauen konnte, war ich zutiefst traurig, erschöpft und verwirrt. Ich war untröstlich, was ich heute nicht mehr bin. Heute denke ich öfter als früher mit Liebe, Verständnis, Zuneigung und Dankbarkeit an sie. Es ist also etwas passiert, ohne dass ich sagen könnte, wie ich Trost gefunden habe. Das Leben hat mich getröstet.

Oft suchen wir Trost in der Vergangenheit. Man findet ihn in dem Wissen, dass andere Menschen ähnliches durchgemacht haben. Man stärkt sich im Zusammensein mit anderen Menschen, die einem sagen: Ich weiß, was du durchmachst. Dann gibt es auch diese unbewussten Prozesse, die Heilung geschehen lassen.

Seelsorge, Therapie und Co.

Und natürlich gibt es auch Seelsorge und Therapie, die auch ich nach dieser schweren Zeit nutzte. Ich bin für diese hilfreiche Erfahrung sehr dankbar. Die Therapie war nicht das ausschlaggebende Moment für mich, aber ein wichtiger und hilfreicher Teil des Prozesses. Was bedeutet es, sich einsam zu fühlen? Was macht die Angst mit mir? Allein das Gefühl sich verstanden zu fühlen, ist in sich Trost spendend. Das Gefühl , dass jemand das eigene Leid hört, ist extrem bedeutsam.

Mir liegt es am Herzen, unterschiedliche Angebote des Trostes zu machen. In meiner Arbeit, und hier und da natürlich auch in meinem privaten Leben, erlebe ich es als eine spannende gemeinsame Reise, unterschiedliche Quellen des Trostes miteinander zu suchen und hier und da hoffentlich auch zu finden. Dabei entsteht ein Raum der Offenheit für Wachstum auf beiden Seiten. Unser Wesen öffnet sich für das Gegenüber und eine neue Erfahrung.

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